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Am Dienstag, 19. September 2023 kamen 27 Menschen aus der Ukraine bei uns im ÖLZ an. Sie bezogen Zimmer in den zwei Gästehäusern des Begegnungszentrums. Bereits am Donnerstag kam es zu einer ersten Begegnung zwischen dem Helferkreis und den Flüchtlingen.

Frau Proeller von der Stadt Friedberg, Asyl- und Integrationsbeauftragte und Freiwilligenmanagerin, hatte dazu eingeladen. Dank des versierten Übersetzers Wowa, der 2015 von der Ukraine nach Deutschland kam und bei der Stadt Friedberg auf dem Bauhof arbeitet, konnten die Ukrainer alle wichtigen Infos bekommen und ihre Fragen stellen. Im Lauf des Abends gab es auch Infos zu Bushaltestellen, Einkaufsmöglichkeiten, Sprachkursen, Mülltrennung …

Die Flüchtlinge kommen aus verschiedenen Städten und Dörfern, meist aus dem Osten der Ukraine, z.B. Donezk, Saporischa, Kiew. Neben den 22 Erwachsenen gibt es 6 Kinder: ein Kleinkind mit 6 Monaten, ein Kindergartenkind, ein Grundschulkind und drei Jugendliche, die Brückenklassen in FDB besuchen werden. Das sind Schulklassen mit ukrainischen Jugendlichen, die auch teilweise in Ukrainisch unterrichtet werden, aber vor allem dort auch Deutsch lernen, damit sie dann in andere Klasssen wechseln können.

Die Flüchtlinge müssen sich jetzt im Bürgeramt anmelden und dann bei einer Bank ein Konto eröffnen, um vom Jobcenter die Unterstützung überwiesen zu bekommen. Bei allen Fragen können die Flüchtlinge sich an die Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas wenden, die im ehem. Bahnhofsgebäude in FDB untergebracht ist.

Karl Sucher vom ÖLZ berichtete in der Versammlung, dass wir zu einer Lebensgemeinschaft, dem ÖLZ, gehören und dass es christliche Gottesdienste gibt, zu denen wir herzlich einladen.

Im Moment scheint es erst einmal keine weitere unmittelbare Unterstützung zu brauchen. Aber wahrscheinlich werden Fragen auftauchen und wir haben den neuen Mitbewohnern Mut gemacht, uns dann anzusprechen … auch wenn sie jemand auf dem Gelände begegnen. Alles andere wird sich entwickeln. Und wahrscheinlich werden wir dann so nach und nach mehr verstehen, was unser Dienst sein kann.

Manche von ihnen sprechen Englisch, und ein paar ganz wenige Worte Deutsch. Für die Verständigung ist deshalb sicher auch eine Übersetzungs-App hilfreich. Yandex wurde uns sehr empfohlen.

Laut Frau Proeller leben in Friedberg inzwischen mindestens 400 Flüchtlinge aus der Ukraine. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass sie sich untereinander schnell vernetzen und gegenseitg unterstützen.

Am Schluss bedankte sich der Übersetzer Wowa bei uns allen vom Helferkreis: „Ihr helft meiner Heimat!“

Der Anfang ist gemacht.
Beten wir für diese Menschen in unserer Mitte.
Was für Nöte, Ängste, Traumata und Sorgen sie im Herzen und in ihren Nächten bewegen, konnten wir an diesem Abend nur ahnen.

P.S. Ob und wann weitere Mitbewohner dazu kommen, konnte Frau Proeller noch nicht sagen …